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November 2004

 

 

Zugleich fordern wir die sofortige Schließung der bestehenden Babyklappen (Babyfenster, Babynester etc.)! Beide Angebote verstoßen gegen das , vom Bundesverfassungsgericht anerkannte Recht auf Kenntnis der eigenen Herkunft.

Babyklappen und Anonyme Geburt werden seit geraumer Zeit in  der BRD publik gemacht und auch genutzt. Untersuchungen von Experten belegen, dass die Angebote ihr Ziel verfehlt haben.

Es ist nicht belegbar, dass die Mütter erreicht werden können, die in der Absicht sind ihr Neugeborenes zu töten.

Seit Einrichtung der Babylappen hat sich die Zahl der tot aufgefundenen Neugeborenen keinesfalls reduziert – die Fälle sind konstant geblieben.

Drastisch vermehrt aber hat sich die Zahl der Findelkinder in der BRD – denn auch Kinder, die in der Klappe landen oder anonym geboren werden sind Findelkinder.

Nichts desto trotz werden weiterhin Babyklappen eingerichtet und es wird keineswegs Abstand genommen die Legalisierung der Anonymen Geburt  politisch durchzusetzen.

Hier entscheiden nicht die Experten um das Thema Adoption, sondern nach wie vor die Kirchen, freie Träger, Krankenhäuser und Politiker. Niemand von ihnen ist selbst mit der Situation des Adoptiert seins konfrontiert.

 Niemand fragt wie es Betroffenen damit geht. Einzig und allein die Euphorie Menschenleben zu retten - die ja nicht gerettet werden können – entscheidet.

 

Jetzt melden wir uns zu Wort!

 

Wir sind die Kinder um die es hier geht. Wir wurden adoptiert und nur wir können sagen, wie es sich mit diesem Status lebt.

Mit der Adoption ist das Vorleben keinesfalls ausgelöscht, es begleitet uns ein Leben lang.

Nicht wissen zu dürfen woher man kommt ist ein unhaltbarer Zustand. Jedem ist Mitbürger ist es ein Selbstverständis seine Familie kennen zu dürfen, uns bleibt es versagt – durch Dritte entschieden.

  Adoptionsforscher, Therapeuten und wir wissen um die massiven Probleme Adoptierter.

Ein Mensch, der nicht weiß woher er kommt, kann seine eigene Identität nicht erkennen und sie nicht leben.

Es gibt genügend Adoptierte, die mit ihrer Lebenssituation nicht fertig werden. Dieses beginnt bereits in der Kindheit, resp. mit der Geburt.

Von der eigenen Mutter weggegeben worden zu sein, abgelehnt worden zu sein setzt ein Trauma für diesen Menschen.

  Dieses Trauma ist irreparabel !

Immer mehr adoptierte Kinder und Erwachsene befinden sich heute bereits in therapeutischer Behandlung und und die Zahlen nehmen zu - psychische Erkrankungen häufen sich.

Erwachsene Adoptierte machen sich auf die Suche nach ihren leiblichen Familien, um endlich zu wissen wer sie sind, glücklich, wenn sie ihre Herkunft gefunden haben im positiven als auch im negativen Fall.

Hilfesuchende wenden sich an uns mit der Bitte um Hilfestellung.

Dramatische Adoptionsverläufe sind nicht die Rarität – Missbrauch, Gewalt, Lieblosigkeit seitens der Adoptiveltern – wir werden immer wieder damit konfrontiert! Groß ist die Scheu sich damit an die Öffentlichkeit zu wenden.

Viele versuchen ihr Leben lang mit dieser Situation fertig zu werden, schaffen es nicht und so gibt es durchaus Verläufe, die im Suizid enden.

Hier könnten auch wir sagen

„ Und wenn wir nur ein Menschenleben retten ist unser Ziel erreicht „!

Dieses Ziel wäre schön zu erreichen, doch es ist anmaßend eine solche Aussage zu behaupten!

Wir sind keine Therapeuten, aber haben genug Erfahrungen, um zu fordern, dass es solch menschenwürdige Angebote nicht geben darf.

 

  Wir sind die Betroffenen und nur wir wissen wie es ist!

BUNDESARBEITSGEMEINSCHAFT ADOPTIERTE  BARGEA                  

08.06.2003

"BARGEA" 2004

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